Eigene App erstellen – Tipps für die App-Entwicklung in Eigenregie

Eine eigene App zu erstellen, kann viele Herausforderungen mit sich bringen. In einer zunehmend digitalisierten Welt, in der Apps immer mehr an Bedeutung gewinnen, kann das Verständnis für den Entwicklungsprozess den Unterschied zwischen Erfolg und Misserfolg ausmachen. Es ist nicht nur wichtig, eine innovative Idee zu haben, sondern auch zu wissen, wie man diese effektiv umsetzt. In diesem Artikel bieten wir Ihnen eine detaillierte Anleitung und praktische Tipps, um den Prozess der eigenen App Entwicklung zu vereinfachen und zu optimieren. 

Warum eine eigene App erstellen?

Eine eigene App erweitert die Präsenz eines Unternehmens auf mobilen Geräten, wodurch mehr Kunden erreicht werden können. Sie erlaubt zudem, individuell auf Kundenbedürfnisse einzugehen und gezielte Angebote zu machen. Ebenso ermöglicht eine App eine direkte Kommunikation mit den Kunden. 

Mit einer Anwendung können Sie auch wertvolle Daten über das Kundenverhalten sammeln und Ihr Marketing optimieren. Insgesamt bietet eine eigene App die Möglichkeit, den Umsatz zu steigern und die Wettbewerbsfähigkeit zu erhöhen.

Wie entwickelt man eine App?

Es gibt verschiedene Möglichkeiten, eine App zu entwickeln, abhängig von den spezifischen Anforderungen und dem verfügbaren Budget, Hintergrundwissen und der Zeit. Eine Möglichkeit für die Erstellung sind sogenannte App-Baukästen.

Der App-Baukasten

Ein App-Baukasten ist ein Tool, mit der man eine App erstellen kann, ohne tiefgreifende Kenntnisse in Programmiersprachen zu haben. Es macht bestimmte Befehle einer Programmiersprache über eine grafische Benutzeroberfläche zugänglich. Nutzer können vorgefertigte Aktionen einfach auswählen und per Drag-and-Drop zusammenstellen. 

Ein App-Baukasten bietet außerdem Gestaltungsoptionen wie eine Farbpalette, um die App im Sinne des eigenen Brandings zu gestalten. Die meisten App-Baukästen bieten sowohl Native Apps als auch Progressive Web-Apps (PWA) an. Native Apps können auf spezifische Gerätefunktionen von Smartphones zugreifen und sind für komplexe Anwendungen geeignet, während PWAs browserbasierte Apps sind, die unabhängig von Betriebssystemen funktionieren, aber nicht alle Funktionen von Native Apps bieten.

Vorteile von App-Baukästen

Ein App-Baukasten ist eine einfache Lösung für diejenigen, die keine Programmierkenntnisse besitzen, aber dennoch eine eigene App erstellen möchten. Der Baukasten bietet eine benutzerfreundliche Möglichkeit, eine App über eine grafische Benutzeroberfläche zu erstellen, ohne die Komplexität der Programmierung zu durchlaufen. 

Das kann besonders nützlich für kleine bis mittelgroße Unternehmen sein, die ihre Produkte, Dienstleistungen oder bestimmte Themen über eine App präsentieren möchten. Insbesondere für Unternehmen, die Produkte verkaufen möchten, bietet sich der Vorteil, dass viele App-Baukästen die Integration eines Online-Shops ermöglichen.

App-Baukästen bieten also eine Vielzahl von vorgefertigten Elementen und Funktionen, die es den Nutzern ermöglichen, eine App zu erstellen, die speziell auf ihre Bedürfnisse und Wünsche zugeschnitten ist.

Nachteile von App-Baukästen

Die vorgefertigten Elemente schränken gleichzeitig ein, denn man ist auf die Möglichkeiten des App-Baukastens beschränkt. Fehlt eine gewünschte Funktion, hilft nur eine Anfrage beim Support, der die Funktion – neben vielen anderen sogenannten Feature Requests – erst einbauen muss. Das dauert meist mehrere Monate.

Ein weiterer Nachteil von App-Baukästen ist, dass sich das App-Design nur bedingt individualisieren lässt. Oft bieten sie einen geringeren Funktionsumfang im Vergleich zu Apps, die professionelle Programmierer entwickeln. 

Ein weiteres Problem ist, dass der Quellcode bei vielen App-Baukästen nicht zugänglich ist. Das bedeutet, dass Sie die App nicht weiter anpassen oder erweitern können – abgesehen von den Optionen, die der App-Baukasten bietet. Das kann die Weiterentwicklung erschweren, da Sie nicht die volle Kontrolle über die App haben und nicht alle Funktionen oder Anpassungen umsetzen können, die Sie vielleicht brauchen.

Es besteht auch das Risiko, dass der Anbieter des Baukasten-Systems seinen Dienst einstellt oder gar insolvent geht. Zudem ist die Erstellung einer eigenen App immer mit Kosten verbunden, sei es durch Gebühren für den Playstore oder den App Store oder durch zusätzliche Kosten, die von App-Baukästen erhoben werden.

Checkliste: Fehler bei der App-Entwicklung vermeiden

Um bei der mobilen App-Entwicklung Fehler zu vermeiden, stellen wir Ihnen die 5 wichtigsten Handlungspunkte vor, die Sie frühzeitig vorbereiten sollten.

  1. Recherchieren Sie vorab gründlich die Bedürfnisse der Zielgruppe, um ihnen ein bestmögliches Nutzererlebnis zu bieten und lassen Sie Ihre Erkenntnisse so gut es geht im Dialog mit Ihrem App-Entwickler in die Umsetzung mit einfließen. Überlegen Sie sich auch, wie Sie die App mit der richtigen Strategie am Markt platzieren möchten, wenn es sich statt einer unternehmensinternen App um eine App mit einer öffentlichen Nutzergruppe handelt.
  2. Eine App besteht aus mehr als nur der Programmierung und der reinen Entwicklung. Erstellen Sie eine Vision von der App, wie sie von Ihrer Zielgruppe verwendet wird. Welches Problem löst Ihre App, wie erleichtert die App das Leben der angedachten Zielgruppe/des Nutzers?
  3. Parallel zur Entwicklung sollte auch ein Marketingplan erstellt werden. Eine konsequente Nutzung der App kann durch verschiedene Angebote und Funktionen wie Push-Benachrichtigungen gefördert werden.
  4. Was ist der Prototyp Ihrer App, oder im Fachjargon auch MVP (Minimum Viable Product) – also das kleinste überlebensfähige Produkt Ihrer App? Das ist eine der wichtigsten Aufgaben. Sie versuchen, die Minimalversion auf den Markt zu bringen und legen vorher fest, welche Erkenntnisse und Daten Sie daraus sammeln möchten. Danach schnüren Sie das erste Funktionspaket und gehen damit in die Entwicklung. Sie platzieren den Prototypen am Markt und sammeln Daten, während die restlichen Funktionen implementiert werden. Sprechen Sie hier über das MVP unbedingt mit Ihrem Entwickler.
  5. Planen Sie ein festes Budget für die gesamte App-Entwicklung ein, das alle Aspekte von App-Design über Entwicklung bis hin zu Marketing und Wartung abdeckt. Eine genaue Kostenschätzung im Voraus kann helfen, finanzielle Überraschungen zu vermeiden und den gesamten Entwicklungsprozess reibungslos zu gestalten.

10 Tipps, um eine eigene App zu erstellen

Das Erstellen einer App erfordert eine sorgfältige Planung und technisches Know-how. Um den Prozess effizient und erfolgreich zu gestalten, haben wir 10 Tipps zusammengestellt, die Ihnen bei der App-Entwicklung helfen sollen.

  1. Einen realistischen Zeitplan für die App-Entwicklung erstellen

Die Entwicklungszeit für plattformübergreifende Anwendungen hängt von verschiedenen Faktoren ab. Bei agilen Softwareentwicklungsprojekten ist es wichtig, mögliche Verzögerungen zu berücksichtigen und einen erreichbaren Zeitrahmen festzulegen.

  1. Einen App-Baukasten für den einfachen Einstieg nutzen

Die Baukästen sind oft kurzfristig erschwinglich und vereinfachen die eigene Entwicklung von Apps. Einige Baukästen bieten sogar eine kostenlose Testversion, um Anfängern den Einstieg zu erleichtern.

  1. Die richtigen App-Programmiersprachen auswählen

Der Anwendungsentwickler muss zunächst eine für die Plattform geeignete Sprache auswählen, wie z. B. Java, C# oder .NET. Um eine iOS-App zu erstellen, werden andere Programmiersprachen benötigt als bei der Android-App-Erstellung. 

Jedes Betriebssystem erfordert seine eigene Programmiersprache und Entwicklungsumgebung. Für Android-Apps sind Java Development Kit und Java erforderlich. Für iOS-Apps sind Apple Software Developer Kit und Objective-C oder Swift erforderlich. Android Studio ist die Entwicklungsumgebung für Android, während Xcode für iOS verwendet wird. Es gibt App-Baukästen, die vorgefertigte Module und Widgets enthalten, die mit eigenem Code angepasst werden können.

  1. Wichtige App-Entwicklungstools für effizientes Arbeiten finden

Die Auswahl geeigneter Entwicklungstools für die Entwicklung mobiler Anwendungen ist für den Erfolg jeder Anwendung entscheidend. Andernfalls kann es passieren, dass zahlreiche mobile Apps nicht den erforderlichen Qualitäts- und Nutzbarkeitsstandards entsprechen. 

  1. App-Design-Prinzipien für eine ansprechende User Experience erstellen

Eine positive Benutzererfahrung (UX) wird durch die Anwendung der Grundsätze des UI/UX-Designs erreicht. Bei diesem App-Design geht es darum, eine Umgebung zu schaffen, die einladend und benutzerfreundlich ist und es den Benutzern ermöglicht, mit dem Produkt zu interagieren und positive Erfahrungen zu machen. Die User Experience in Apps ist essenziell für die Zufriedenheit der Nutzer, berücksichtigen Sie diese unbedingt.

  1. Kosten für die App Entwicklung im Blick behalten

Bei der Entwicklung einer Anwendung ist es wichtig, ein Budget festzulegen, um über die notwendigen Ressourcen für eine effektive Entwicklung und Vermarktung zu verfügen.

  1. App-Sicherheit gewährleisten und Nutzerdaten schützen

Sicherheitstools und -funktionen sind notwendig, damit die App während des Entwicklungsprozesses und nach der Bereitstellung sicher und geschützt ist. Die meisten modernen Android- und iOS-Entwicklungstools legen großen Wert auf Sicherheitsfunktionen, um den Entwicklungsprozess sicher und effizient zu gestalten.

Außerdem ist die Integration des Entwicklungstools für mobile Anwendungen mit anderen Systemen und Diensten ebenso wichtig, um ein benutzerfreundliches Frontend und ein sicheres Backend zu schaffen. Daher sollte die App-Entwicklungssoftware eine schnelle und einfache Integration mit anderen Tools und Systemen unterstützen.

  1. App an verschiedene Geräte anpassen (Mobile App-Entwicklung)

Mobile Endgeräte wie Smartphones und Tablets unterscheiden sich deutlich von Desktop-PCs und Notebooks durch ihre kleineren Touch-Displays und ständige Präsenz im Alltag der Nutzer. Daher müssen bei der mobilen App-Entwicklung diese Besonderheiten berücksichtigt werden. Während Anwendungen für PCs immer mehr dem Design von mobilen Apps ähneln, müssen Apps für mobile Geräte speziell für deren Betriebssysteme und Eingabemethoden optimiert werden.

  1. App vor der Veröffentlichung testen

Nach der Erstellung und Fertigstellung des Entwurfs müssen alle Funktionen der App auf ihre Praxistauglichkeit und fehlerfreie Funktion getestet werden. Es ist wichtig, dass Beta-Tester unterschiedliche Geräte verwenden. Feedback dieser Tester hilft dabei, letzte Anpassungen vorzunehmen und sicherzustellen, dass die App beim Launch reibungslos funktioniert.

  1. Marketing- und Monetarisierungsstrategie entwickeln

Eine Marketing- und Monetarisierungsstrategie ist entscheidend für den Erfolg Ihrer App. Bevor Sie diese auf den Markt bringen, sollten Sie klare Ziele für Ihre Marketingaktivitäten definieren und festlegen, wie Sie mit Ihrer App Geld verdienen möchten. Die Monetarisierung kann über verschiedene Wege erfolgen, beispielsweise durch den Verkauf der App, In-App-Käufe, Werbung oder Abonnements. Ihre Marketingstrategie sollte darauf abzielen, Ihre App bekannt zu machen und potenzielle Nutzer dazu zu bringen, Ihre App herunterzuladen und zu verwenden. 

Fazit

Das Erstellen einer eigenen App ist ein komplexer Prozess, der sorgfältige Planung, technisches Know-how und eine klare Marketing- und Monetarisierungsstrategie erfordert. Es ist entscheidend, den Bedürfnissen der Zielgruppe gerecht zu werden und potenzielle Hindernisse frühzeitig zu erkennen. Dabei kann die Nutzung eines App-Baukastens für Einsteiger hilfreich sein. Dieser hat jedoch auch Nachteile, wie die eingeschränkte Individualisierung und weniger Funktionsumfang im Vergleich zu professionell entwickelten Apps.

Die Entwicklung einer eigenen App kann einige Herausforderungen mit sich bringen. Dazu zählen die Erstellung eines realistischen Zeitplans, die Auswahl der richtigen Programmiersprachen und Entwicklungstools, das App-Design für eine positive User Experience und das Testen der App vor der Veröffentlichung. Auch die Sicherheit der App und der Schutz von Nutzerdaten sollten im Entwicklungsprozess Priorität haben. Eine effektive Marketing- und Monetarisierungsstrategie ist schließlich entscheidend für den Erfolg einer App. 

FAQ

Wie viel Zeit benötige ich, um eine eigene App zu entwickeln?

Die Dauer der App-Entwicklung hängt von mehreren Faktoren ab. Dazu gehören die Komplexität der App, die Anzahl der Funktionen, die in der App implementiert werden sollen, und die Plattform, für die die App entwickelt wird (iOS oder Android). Ebenso spielen der Grad der Personalisierung, das Design und die Benutzeroberfläche eine Rolle bei der Bestimmung der Entwicklungszeit. Der Entwicklungsprozess selbst besteht aus verschiedenen Phasen wie Planung, Design, Entwicklung, Testen und Veröffentlichung – jede dieser Phasen kann unterschiedlich lange dauern. Außerdem kann die Erfahrung des Entwicklers oder des Entwicklungsteams die Dauer der App-Entwicklung beeinflussen. Es können auch unerwartete Herausforderungen oder Änderungen im Projektverlauf die Entwicklungszeit verlängern.

Welche Programmiersprache ist am besten für die App-Entwicklung geeignet?

Für die mobile App Entwicklung auf Android-Geräten ist Kenntnis in der Programmiersprache Java erforderlich. Bei iOS-Geräten hingegen sind sowohl Kenntnisse in Objective-C als auch in Apples eigener Programmiersprache Swift notwendig.

Welche Kosten entstehen für eine App-Entwicklung?

Die Kosten für eine App können sowohl einmalig als auch wiederkehrend sein, je nach Art der App und den gewählten Diensten. Einmalige Kosten entstehen in der Regel bei der Entwicklung der App, einschließlich Design, Programmierung und Testen. Sobald die App veröffentlicht ist, können jedoch wiederkehrende Kosten anfallen. Dazu gehören beispielsweise Hosting-Gebühren, Wartungskosten, Marketingkosten und Kosten für Updates oder neue Funktionen. Zusätzlich kann es vorkommen, dass App-Stores eine Gebühr für die Listung der App erheben. 

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